Nikolaustreffen 08.12.19

Es war mal wieder so weit, der 1. Sonntag nach Nikolaus, die Heinkler trafen sich in Linderte um das traditionelle "Nikolaus-Treffen" zu begehen. Sie kamen von Überall, aus dem Harz aus Hameln, Braunschweig und Einbeck, natürlich waren auch die Hannoveraner mit von der Partie. der Hof und die Scheune waren mal wieder mit etlichen Leckereien bestückt, warme Würstchen, Harzer Käsebrot Schnitten und eine leckere Kuchenauswahl. Für warme Getränke, heißer Kakau und Glühwein mit und ohne Schuss war auch gesorgt.



Nur das Wetter war ein wenig ungemütlich, so das sich Viele nur in der Scheune aufhilten und man leichte Probleme hatte an Kuchen und Würstchen zu kommen, aber man hat sich durchgekämpft und Jeder hat etwas bekommen.





Auch unser Nikolaus kam in diesem Jahr wieder standesgemäß mit dem "Heinkelschlitten" angerauscht und hatte zur Freude Aller einen prall gefüllten Gabensack dabei, Jeder durft reinlangen und bekam eine kleine Aufmerksamkeit..






An dieser Stelle geht unser Dank an alle Helfer des Nikolauses, allen Spendern und Gönnern.

In diesem Sinne :

"Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr "



KDW

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Heinkelroller-Sport: Was ist das denn?

Wo kommt eigentlich unser pre-65-Pokal her?

Beim Stöbern in alten Heinkel-Sp ort-Nachrichten, genauer: in der Ausgabe von 1959 stieß ich auf das Foto von Rudi Heilmann, einem bekannten Heinkelwerksfahrer, der einst nationale und internationale Preise „erfahren“ hat. Wie ich las, wohnte er in Wennigsen, einem Ort am Deister in der Nähe meines Wohnortes Hannover.

Ob „der“ wohl noch lebt? Hat „der“ vielleicht noch Sportunterlagen? Vielleicht sogar noch den Rennroller? Diese Gedanken gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Und so stand schnell fest: „Den“ muss ich finden und besuchen.

Mit Hilfe von Zündapp-Bella-Fahrer Mathias fanden wir die genaue Anschrift des Heinkelwerksfahrers heraus und erfuhren auch noch, dass er vor kurzem 80 Jahre alt geworden war. Mit Blumenstrauß, Reklame- Kapp- Heinkel und der neuster Heinkel-Info ausgerüstet rollerten wir mit meinem Heinkel A1 eines schönen Tages nach Wennigsen.

Rudi Heilmann nahm uns freundlich auf und hatte viel zu berichten aus alten Heinkel-Roller-Zeiten; wir durften Medaillen, Urkunden und Pokale aus seiner aktiven Rollerzeit bewundern, die er mit seinem A1 und 2-Takt gewonnen hatte. Wir erzählten ihm von unserem „neu gegründeten“ Heinkel-Club-Deutschland e.V., von dem er noch nichts gehört hatte. Er fand auch interessant, dass der Club sooo viele Mitglieder hat und dass wir uns auf eine gute Ersatzteilversorgung verlassen können.
Natürlich fragten wir den alten Hasen nach seinem Rennroller, Unterlagen über Rennmotore usw. Leider konnte er uns damit nicht dienen, aber das fanden wir verständlich genug nach ca. 50 Jahren. Jedoch stiftete der Jubilar zum guten Schluss unseres Besuches einen Pokal für eventuelle sportliche Wettbewerbe in unsere „Heinkelroller-Neuzeit“.

R.Heilmann mit 80 noch einmal auf einem Heinkel

Das gab für uns den Anstoß, über künftige Wettbewerbe wie Streckenrennen, Gleichmäßigkeits- und Geländefahrten, Geschicklichkeitstouniere u.a. nachzudenken. Mathias, Eckhard, andere Rollerfreunde und ich lasen in den Oldtimer-Zeitungen unter der Rubrik „ pre 65-Blechroller vor Bj. 65“ von Veranstaltungen auf dem Nürburgring usw. usf. Schnell stand fest: Da machen wir mit.
Mehrere Rollerfahrer mit Heinekel, Zündapp, Vespa, Lambretta, Maico u.a. trafen sich bei „pre-65-Wettbewerben, und der von (dem inzwischen verstorbenen) Rudi Heilmann gestiftete silberne Becher wurde nun seinem Zweck als Wanderpokal gerecht.

Vor dem Start am Nürburg Ring 2007

So richtig spannend wurde es für mich, als wie (u.a. Eckhard,Levent,Horst, Mathias und ich) im Mai 2004 an dem vom Kölner Kurs veranstalteten Gleichmäßigkeitsfahren auf dem Nürburgring teilnahmen denn: Auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburg-Rings (!!!!) gingen wir mit ca. 60 anderen Blechrollern ( vorwiegend Vespa) an den Start-was für eine Geräuschkulisse und was für ein Gefühl bei dem Gedanken, dass in den Kurven Weltmeister Michael Schumacher auch unterwegs war!
Natürlich waren (und sind) die bis zu 30 PS starken Vespas viel schneller als wir mit unseren Heinkels aber für mich zählte (und zählt) der olympische Gedanke „ und dabei sein ist alles“….. Und nun werde ich richtig persönlich und gebe zu: Ich hatte die Regeln noch nicht so richtig verstanden, war mal langsam und mal schnell, und damit lässt sich natürlich kein Blumentopf und erst Recht kein Wanderpokal von Rudi Heilmann in einem Gleichmäßigkeitsfahren gewinnen.

Geschwindigkeit ist nicht alles!

Der ging 2004 an den Zündapp-Bella-Fahrer Mathias. Und, na ja, olympischer Gedanke-schön und gut, der Ehrgeiz war nun doch ein wenig angestachelt: 2005 lief es für mich  auf dem Ring schon richtig rund, und nun gebe ich mal richtig an: Von den Heinkelrollern fuhr meiner als Bester in die Wertung. Und, na ja, voller Stolz konnte ich das erste Blechschild mit meinem Namen auf den Holzsockel des besagten Wanderpokals kleben. Auch 2006 und 2007 durfte ich den silbernen Becher noch behalten … Wer holt ihn sich 2008? Berechtigt sind alle Besitzer und Besitzerinnen von Rollern der Baujahre vor 65 im Originalzustand oder mit Tuning-Teilen aus dieser Zeit.

Immer mehr Heinkler entdecken anscheinend ihre motorsportliche Seite nicht nur bei Regionalclub-Tounieren, sondern auch beim HCD-Jahrestreffen, sodass speziell unsere Heikelsport-Gruppe in letzter Zeit erfreulicher Weise größer wird. Auch älter Heinkel-Wettbewerbsfahrer aus der guten alten Zeit (ca. 1958-1962) haben inzwischen von unseren sportlichen Aktivitäten gehört und Rollersport-Neulinge mit Rat und Tat freundschaftlich unterstützt. Manche der alten Hasen fahren sogar mit ihren damaligen Heinkel-Wettbewerbsrollern mit.

Die Heinkler beim pre65-Pokal 2007 Nürburg Ring

Es müssen übrigens keine „hochgetunten“ Rennroller an den Start gehen: Ganz „normale“ Roller, die für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind, sind zum Beispiel beim internationalen Kölner Kurs, also auf dem Nürburg-Ring, erlaubt.

Es geht auch im Geläde, Roller K. Kutsche

Natürlich machen wir Heinkelfahrer gerade in der Zeit der Wettbewerbe viel Werbung für unseren HCD, und wir hören Anerkennung bis Bewunderung für die gute Organisation des Clubs und auch für unsere 50-Jahre alten Fahrzeuge. Bisher hat der HCD die Heinkelsportler bei den Startgebühren für die Teilname am Kölner Kurs gesponsort. Für diese Unterstützung ein herzliches Dankeschön an den Club!




Wer Fragen zu Rollersport-Veranstaltungen hat, kann sich gerne an mich wenden.
K.Kutsche

KDW Quelle 25 Jahre Heinkel-Club-Deutschland


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Es weihnachtet sehr …

aber, aber – der Schlitten vom Nikolaus Herbert aus Linderte war kaputt. Irgendwas war mit der Elektrik. Kurz und gut: Ein Würstchenseminar war wieder fällig.

Also werkelten KDW, KDK, HBH und HKP letzte Woche am roten A0 (Nikolausschlitten), um der Ursache des Dauerlichtes der Kontrolllampe auf den Grund zu gehen. Und das ist eine längere Geschichte:

Nachdem der Kofferkasten abgenommen war, erblickten die Helfer einen doch sehr von Erdstaub eingehüllten Motor nebst Schwinge. Da war unsere Nikolaus wohl bisher nicht nur im wolkenverhangenen Himmel bei den Engelein 'rumgekurvt, sondern auch auf dem Acker und auf Feldwegen in Linderte?

Öl und Dreck vor der Reinigung

Also war erst mal Putzen angesagt, bevor der Deckel der Lima abgenommen werden konnte. Für alle Schrauber, die glauben, beim A0 geht das ganz easy: Man muss doch schon einige Nebenaggregate nebst Muttern und Schrauben entfernen, um an die Kohlebürsten der Lichtmaschine zu gelangen. Das war nämlich die Diagnose zum Symptom „rote Kontrolleuchte geht nicht aus“. Ende Würstchenseminar? Nein, Fortsetzung folgt.

Sauber, nach der Reinigung

                  Natürlich wurde beim nächsten Würstchenseminar-Termin auch der WeDi (Wellendichtring/Simmerring) der Lima gewechselt, da sich doch Ölspuren im Gehäuse befanden. Nach genauer Inspektion fand man ein abgebrochenes Filzplättchen im Unterbrechergehäuse. Ok, also Neubestellung der Siba-Unterbrecherplatte mit angenieteten Filzplättchen beim Club. Ende Würstchenseminar? Nein, Fortsetzung folgt.

Am dritten Tag – es wurde ja auch Zeit, denn der Nikolaustag rückte immer näher, und der rote A0-Schlitten soll ja auch dieses Jahr seinen Einsatz haben – trat das Weihnachtsengel-Team seinen Zusammenbau-Einsatz an. Nach einigen Einstellarbeiten wie Kontaktabstand, Zündplatte einstellen und verkabeln zum Kondensator/zur Zündspule erhofften sie, die Montage-Engel, einen kräftigen Zündfunken und sonores Glockengeläut …

Kohlereste in den Rillen entfernt


Aber noch mal einen Schritt zurück: Irgendwie war der Wurm drin, und zwar hatte sich wohl der elektrische Kupferwurm (also nicht Holzwurm) in den A0-Schlitten eingeschmuggelt. Von den Spezial-Engeln KDW und HKP wurde ein Massekontakt auf dem Nietkopf des Stahlfederfilzes gesichtet, dann repariert, isoliert, probiert. Und siehe da, himmlisches Glockengeläut (drehende LIMAGLOCKE) vollendete   die Teamarbeit unseres Würstchenseminars.




Danke an den Nikolaus HVL für die Essensspende und an HKP für die Garagenherberge.

Und allen eine schöne Adventszeit und besinnliche Weihnachtstage!


KDK

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27.07. Treffen mit Freunden bei Claus in Bs.


 

 Irgenwann hieß es Essen fassen und die schattigen Plätze waren schnell besetzt, aber es  war für Alle Platz vorhanden.


 Nach dem Essen versammelten wir uns um die von KDK mitgebachten Exponate, einen 150 ccm 2-Taktroller ohne Verkleidung und einen modifizierten Kabinenmotor vom 200 ccm auf 250 ccm ausgestattet mit einem 70-er Kolben. KDK erkärte warum der 2-Takter entwickelt wurde und was die Unterschiede zwischen dem uns Allen bekannten Tourist sind, z.B. die Vorderradschwinge. Wie es denn so ist wenn einer was erzählt gibt es immer jemanden der es besser weiß und dazwischen quatscht. Aber die wurden schon zur Ruhe gebeten, denn man wollte ja zuhören und Fragen beantwortet haben. Nach den Erläuterungen kam der START: Der 2-Takter verbreitete seinen bekannten Duft, aber nicht lange. Denn wie heißt es so schön bei Ausfahrten: "STINKER" fahren hinten, den man möchte sabere Luft vor sich haben. Achja, da war ja noch der 4- Takter, auch hier wurde zum Erstaunen einiger Zuhörer erklärt wieviel Arbeit und welche Umbauren möglich waren um den Motor für den Einsatz in den Roller umzubauen. Natürlich wurde auch Er gestartet und blubberte mit sonorem Klang vor sich her, auch beim Gasgeben teilte er allen seinen tollen Klang mit.


Es gab natürlich auch noch ander Fahrzeuge zu bestaunen, z.B. C.H. seinen Fahrzeugpark inkl. seines Lieblings, den Mini-Heinkel, natürlich Marke Eigenbau.


 Wir hatten einen schönen Tag und sagen auch hier noch einmal DANKE an C und A.


KDW

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Es musste mal wieder sein – ein Würstchenseminar!

KDW, KDK, HKP und HBH (aus Datenschutzgründen nur Anfangsbuchstaben) trafen sich, um einen 102-A1-Rollermotor zusammenzuschrauben.

 

 

KDK erklärte den anderen die Bauteile, die von den A0-, A1- und A2-Motoren abweichen, denn erfahrungsgemäß meinen viele Heinkler, dass die Teile der Motoren alle gleich und austauschbar seien. Nein, nicht so beim 8-Zoll-3-Gang-Motor 102-A1.

Dazu Beispiele: Bei den Stahllagern der Hinterradschwinge sind kleine Abweichungen in Bohrung und Passung, das System der Gangschaltung (Zahnschieberadschaltung) ist anders. Die Schaltbetätigung ist von unten mit Kugelkopf. Achtung: Bei einer falschen Lagerung des Motors wird sie oft verbogen. Der Kopf mit Auspuffkrümmer, der Ventildeckel, Kupplungshebel, Ölmessstab, die Schwinge, Randnabe usw. sind im Vergleich mit A0, A1 und A2 ebenfalls anders

 Gleichwohl sind auch passende Teile wie Kolben, Zylinder, Stösselstangen, Nockenwelle, Kipphebel und andere für alle Motoren dabei, sehen etwas anders aus und sind dann natürlich nicht „Original“.

 Bei der Schwingenkette hatten wir Montageschwierigkeiten. Entweder waren die Zahnräder oder war die Kette sehr verbraucht. Wir versuchten die Kettenspannung mit einem halben Kettenglied auszugleichen.

Einen Probelauf konnten wir noch nicht durchführen, da ein Umbau des Motorprüfstandes nötig wäre. Die Aufnahme des 102-A1-Motors zum Rahmen unterscheidet sich von vier Stehbolzen zu einem gummigelagerten Haltewinkel.

Wir werden später von einem hoffentlich positiven Motorlauf berichten. Jetzt schon können wir auf jeden Fall positiv berichten, dass das Würstchenseminar auch diesmal wieder seinem Namen alle Ehre machte, da uns HKP wie immer ganz hervorragend mit Würstchen und Getränken bewirtete. Danke schön!

 

 19.07.2019 KDK / KDW


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Trecker-Treffen Linderte

 ( Heimatstube )

Man fragt sich hier, was hat der Heinkel mit den Treckern zu tun. Eins vorweg Ernst Heinkel hat keine Trecker gebaut. Aber unser Heinkelfreund Herbert aus  Linderte ist der Initiator und Mitbegründer der Heimatstuben in Liderte und der hat am 19.5. zum Treckertreffen eingeladen und die Heinkelfahrer aus Hannover ebenfalls. Da man Freunde nicht im Stich lässt sind einige mit Ihren Rollern auf dem Hof der Heimatstube eingetroffen, zur Freude von Herbert und den anderen Gästen nebst des Zeitungsberichterstatters. Ich hoffe, dass wir den Zeitungsartikel bekommen und auf der Homepage veröffentlichen dürfen, damit jeder das nachlesen kann.


PS: Natürlich gab es auch Bratwurst und andere Leckereien !!

KDW

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Heinkel-Roller 112 / 125ccm 

(Viertakt-Roller mit schlauchlosen Reifen)

Als die schlauchlosen Reifen bei den Pkws eingeführt wurden, erkannte man als wesendliche Voraussetzung dafü die vollkommene Dichtheit der Felge, und das wiederum setzt eine Scheibenfelge voraus. Aus diesem Grund dürften sich die schlauchlosen Reifen bei den Motorrädern kaum so schnell durchsetzen, denn sie haben Speichenfelgen und kein Noppel dichtet von sebst so gut ab, dass man Speichenfelgen mit schlauchlosen Reifen bedenkenlos verwenden könnte.

Beim Roller ist dies aber anders. Bei den relativ kleinen Rädern drängen sich Scheibenfelgen ja geradezu auf, und es ist daher gar nicht erstaunlich, wenn sich der schlauchlose Reifen seine Verbreitung von den kleinen und kleineren Felgen größen her anbahnt. Heinkel hat jedenfalls den Anfang gemacht, bei Heinkel entstand der erste deutsche Roller mit schlauchloser Bereifung überhaupt. das ist zweifellos eine Pioniertat, weswegen wir sie hier auch entsprechend würdigen.

Weil wir gerade bei den Rädern sind, sei es auch gleich gesagt: auch hier ging Heinkel einen Schritt weiter. Im Gegensatz zu den 10" - Rädern des viergängigen Modelles "Tourist" mit 175-ccm- Viertakt-ohv-Motor hat nämlich das kleinere Modell 12" - Räder und auch eine Vorderradschwinge !  Dieser Umstand verspricht eine ausgezeichnete Straßenlag, sind doch größere Räder spurstabiler, weniger empfindlich gegen Schwankungen des Radnachlaufes, gegen Schlaglöcher, Straßenbahnschienen usw. freilich hat die Gewichtsverteilung auf die beiden Räder auch noch einen wesendlichen Einfluß, aber bei so einem kompakten Motorblock, der das Triebsatzgewicht weitgehend in der Fahrzeugmitte vereinigt, ist sicher mit einer genug hohen Vorderradbelastung zu rechnen. Und dann ist da noch ein Faktor, den wir erfahrungsgemäß anführen zu müssen glauben: nämlich die Vorderradschwinge. Es ist eine langarmige Vorderradschwinge. Und eine solche ist ja zu sensibelstem Ansprechen auf geringe Bodenunebenheiten und auch sonst für eine ausgezeichnete Federungscharakteristik prädistiniert. Bei Heinkel versteht man, Federungen zu bauen, wir wissen das von der Teleskopgabel des des 175er - Rollers, welche die Teleskopgabel überhaupt unter den größeren Rollern darstellt.

Nach all dem ist anzunehmen, dass die Vorderradschwinge des Typs 112 alle in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllt.

So eine Federung und 12" - Räder lassen allerhand erwarten, wir werden ja die Gelegenheit haben uns in der Prxis davon zu überzeugen, ob unsere Vermutungen richtig sind; wir nehmen es an. Nicht minder überzeugt sind wir nach allen unseren Heinkel-Erfahrungen von der Kuevenlage des Rollers: Vorderradschwinge mit langarmigen Schwinghebeln (lange waren bei den 12"-Rädern sicher auch kein Problem), günstige Schwerpunktlage, eine wahrscheinlich überaus passable Federung usw. geben dazu Anlaß.

Details vom Fahrwerk:

haben wir ja schon vorweggenommen, nämlich die Vorderradschwing. Natürlich hat sie ölgedämpfte Federung. Beim Rahmen handelt es sich um einen verwindungssteifen Stahrohrrahmen, dessen kräftiges Zentralrohr Motor, Getriebe und Bodenblech wiegenartig aufnummt. Hinter dem Getriebe die Hinterradschwingenlagerung angebracht hat, sich dann weiter schräg nach oben fortsetzt und die Batteriehalterung aufnimmt sowie oben am Ende ein Querrohr trägt, an welchem die seitlichen Tragkonsolen für den Benzintank befestigt sind. Die hinterradschwing besteht aus einem rechtsseitigen Kettenkasten mit Rechteckquerschnitt, dessen hinterer Deckel mittels zweier Schrauben angeschraubt ist, und einem linksseitigen Profilarm mit etwa Quadratquerschnitt.

Das Hinterrad wird offenbar von einer Steckachse gehalten, der Federung dienen ölgedäpfte Federbeine, wobei freiligende Federn Kühlluftzutritt zum Dämpfer gestatten. Ein kräftiges Querrohr verbindet unmittelbar hinter der Schwingenachse die beiden Hälften der Schwinge. An beiden Seiten  der Schwingendrehachse sind extenterartige Scheiben mit zugehörigen Rasten auf den Schwingenschenkeln vorgesehen, und das sieht unbedingt nach Exenterkettenspannung aus, wie sollte die Hinterradkette sonst nachgespannt werden ? Ein Gummifaltenbalg verbindt übrigens den Kettenkasten mit dem Getriebe.

Die Bremsen sind ja wichtig, es hadelt sich um normale Trommelbremsen, wobei der Innendurchmesser schätzunsweise an die 125 bis 150mm beträgt. das ist selbst bei einem Zweitaktmotor mit ganz  minimalem Bremsvermögen schon weit mehr als genug, geschweige denn erst bei einem Viertakter, bei dem ja auch noch der Motor mitbremst. Natürlich sind beie Bremsen seilzugbetätigt und haben nachstellbare Kabel.

Roller haben naturgemäß auch eine Karosserie (die hier, wie auch beim 175er "Tourist", nicht selbsttragend ist) und die muß beim Heinkel 112 in ihrer Gesamtheit als außerordentlich geglückt betrachtet werden. Ein breites, seitlich ziemlich weit nach hinten gezogenes Schutzblech, ein ebensolches Bodenblech mit durch keinen Schalthebel gestörter Bodenfreiheit und ferner eine besondere Riffelung des Bodenbleches gegen Ausgleiten sind an ihr bemerkenswert. Die gesamte Linienführung hat soviel Schwung und Scharm, daß einem der Roller unbedingt gefallen muß.

Die Sitzbank scheint uns modischen Gründen zuliebe zu schmal und nieder gebaut zu sein, wir würden sie uns breiter und auch etwas höher wünschen, denn mit einem 125er Roller kann man ohneweiteres auch lange Touren absolvieren. Freilich ist weitgehend sicher, daß die Hinterradfederung das Ihre zu einem bemerkenswerten Sitzkomfort beiträgt. Natürlich wäre uns ein Fersenbremshebel lieber als der  derzeitige Zehenbremshebel. Daß am Hech des Rollers serienmäßig ein Gepäckträger angebracht wird,  hat zweifellos seine Vorteile.

Die Heinkel-Werbung propagiert den Typ 112 mehr als Stadtroller, nicht zuletzt für die Damenwelt, und das läßt zu dem Schlß kommen, daß der Zehenbremshebel den rollenden Damen zuliebe vorgesehen wurde, denn Stöckelschuhe und Fersenbremshebel sind allemal Dinge, die sich nicht immer unbedingt  gut vereinbaren lassen müssen.

Der Scheinwerfer mit großem Lichtaustritt ist in der Bugverkleidung untergebracht, darunter befindet sich die Hupe. Er leuchtet die Kurven vermöge seiner starken seitlichen Lichtsteuerung sehr gut aus, wenn er auch nicht in die Kurven mitgeht. Über dem Scheinwerfer befindet sich der etwa dreieckförmige Tacho, ein Instument voller Eleganz. Wie bei der NSU-"Prima" sind zwei Anzeigenleuchten im Tacho vorgesehen, eine ist die Lade - und Zündkontrollampe, die andere die Kraftstoffwarnleuchte, die bei Erreichen der Reservemenge aufzuleuchten beginnt. Des weiteren bemerkenswert ist der Profillenker, eine Sache, die gerade bei enem Roller einen guten Effeckt ergibt.

Wir haben bei der ersten Vorsellung des Rollers die Bemerkung gemacht, die Linienführung des 125er Heinkels gefiele uns etwas besser als die des 175er "Tourist". Nun, das mag Geschmacksache sein. Weiß man indes, das die Heinkel-werbung den 125er Roller auch wesendlich für die Damenwelt propagiert (was selbstverständlich das männliche Käuferpublikum nicht ausschließt), wird man verstehen, warum nach einer besonders grazilen Formgebung getrachtet wurde.

Nun steht eigendlich nichts mehr im Wege, um zum Antrieb überzugehen. Wie sagten es schon, der 125er Heinkel hat ebenfalls einen Viertakter, und zwar weist dieser praktisch quadratisches Hub Bohrungs- Verhältnis auf ( 54 x 54,5mm = 125 ccm ). Zum Unterschied vom 175er Motor sind jedoch Stoßstangen und Zündkerze seitlich angebracht, die Stßstangen links, die Kerze dagegen rechts. Demnach befindet sich der lange Saugkanal für guten Durchzug aus niederen Drehzahlen mit dem Pallas- Nadeldüsenvergaser mit querligender Mischkammer und Beschleunigungspumpe sowie mit dem auswechselbaren Micronic- Papierfilter zur Luftreinigung gleich hinter dem Zylinder mit obenhängenden Ventilen. Der Motor läuft im übrigen entgegengesetzt zur Fahrtrichtung und hat Gebläseluftkühlung. Der Luftführung dient eine aus Leichtmetall gegossene Ummantelung mit linksseitiger Luftabführhutze, welche die warme Kühlluft vom Zylinder abführt und aus dem Motorraum hinaus nach unten ins Freie leitet. Infolge der Kurzhubigkeit läßt der Motor gerade in den mittleren und oberen Drehzahlen ein bemerkenswertes Temperament erwarten. Auch er weist eine Dynastartanlage mit automatischer Zündverstellung auf, wahrscheinlich ist es die 12V/60/90-W-Anlage von Siba mit Glockenanker und Startrelais, vielleicht ist es aber die 60/90-W-Bosch- Anlage.

Die beiden Batterien von 6 V und 13 Ah sind jedenfalls hinten beim Tankende beiderseits montiert, und zwar mittels eines Gummibandes, also vibrationsgeschützt. Des weiteren bemerkenswert ist,daß der Regler in einem dichten Kästchen hinter dem Tank bei den oberen Federbeinwiderlagern angebacht wurde. Dort ist er nämlich vor Motorabwärme als auch vor etwaigen Säurenebel bestens geschützt und kann demnach eine weitgehend gleichbleibende Regelcharakteristk erzielen. der Auspufftopf wird übrigens links unter dem Bodenblech aufgehängt, wo er in der nötigen Größe relativ leicht untergebracht werden konnte.

Damit bleibt uns eigentlich nur noch zu sagen, daß der Heinkel 125 ein lenkerdrehgriffgeschaltetes Dreiganggetriebe hat, das nach Maßgabe der vorliegenden Übersetzungszahlen rech gut auf den Motor abgestimmt zu sein scheint. Natürlich läuft die Kupplung, eine Mehrscheibenkonstuktion,im Ölbad, höchstwahrscheinlich wird mittels einer Kette angetrieben. Daß wir nun auch noch auf die Fahreigenschaften der Heinkelschen Neukonstruktion neugierig sind, ist ja klar, wir hoffen, darüber möglichst bald berichten zu können.

Quelle Motorrundschau 1956

KDW

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Ein neuer Motor entsteht.

Das Würstchenseminar geht weiter, ich hatte den  Wunsch einen Ersatzmotor für mich zusammen zu bauen. Der Wunsch wurde erhört und ich bekam Kartons und Kisten mit vielen Teilen. Nachdem alles gesichtet und sortiert wurde erstellte ich noch eine Liste über die noch fehlenden Teile, wovon einige auch wieder von Heinkelfreunden zu mir kamen, sodass meine Bestellliste immer kleiner wurde. Nun fing ich mit der Vorarbeit an, dem Reinigen der nicht "Ladenneuen Teilen" nach einiger Zeit glänzte alles und war von Fett und Dreck befreit.Man könnte sagen die Teile kamen gerade aus der Fertigung. Das war teilweise in den Wintermonaten geschehen, irgendwann hiess es, wir wollen Deinen Motor zusammen bauen hast Du alle Teile, dann machen wir wieder ein Seminar.

Motor in Teilen

Der Termin stand fest, die Würstchen nebst Zubehör waren auch besorgt und ich brachte alle meine Teile zu Horst damit wir Drei plus Seminarleiter mit dem Aufbau beginnen konnten. Bei dem Tisch voller Teilen, es sind nicht Alle ausgelegt LiMa und Anbauteile fehlen noch, bin ich dann doch erstaunt gewesen wie schnell man doch, auch mit Würstchenpausen, Diskusionen und viel Spass und Frotzelei einen Motor zusammen bekommt.

Einbau Kurbelwelle und Getriebe


Kupplungskorb incl. Primärantrieb

Drei Bastelnachmittage haben gereicht um den Motor zum Leben zu erwecken. Wäre zuvor die Montage nicht an einer nicht fuktionierenden LiMa gescheitert hätten wir den Motor schon früher fertig gehabt. Aber Hätte, Hätte Fahrradkette, so haben wir wieder was gelernt und hatten einen Schraubertag mehr mit viel Spass. Um so mehr haben wir uns gefreut das ein aus Altteilen zusammengesetzter Motor auf Anhieb angesprungen ist und wieder für den Einbau in einen Roller einsatzbereit im Regal steht.

Testlauf

Ich bedanke mich bei allen  Schraubern von der Seminarrunde und Denen die mich mit Teilen versorgt haben um das zu Ermöglichen.


Euer KDW

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Wo Heinkels Antriebe verbaut waren.

Hanseat Dreirad

In einer Ausgabe einer Motor-Testzeitschrift von 1958 findet man tolle Sachen. Z.B. wo Ernst Heinkel`s Motoren überall verbaut waren, da gab es den Hanseat Dreiradwagen mit einem 400ccm 2-Taktmotor von Heinkel. Das Dreirad hatte eine Nutzlast von einer 3/4 Tonne.

Wie schon berichtet gab es auch den Wiking mit dem 450ccm und 17PS- Motor mit Frontantrieb. Je nach Karosserie hatte der Wiking 750 bis 850 Kg Nutzlast.

Matador

Weiterhin fuhren noch der Matador 1000 ( 1-Tonner) mit Heinkel 3-Zylinder- Motor mit 670 ccm und 26 PS. Der grösste, Matador 1400, mit 1,5 Tonnen Nutzlast fuhr mit einem Vierzylinder-Viertakt-Motor mit 1100 ccm und 34 PS-Motor ebenfalls von Heinkel in verschiedenen Aufbauvarianten über die Strassen.


Weidner "CONDOR"

Es gab auch "Sportwagen" mit Heinkelmotor, da wäre der Weidner "Condor" . Er hatte einen 677 ccm - Zweitakt- Motor, wassergekühlt mit 32 PS bei 4500 U/Min verbaut und brachte es mit einem Gewicht von 650Kg auf eine Geschwindigkeit von 140 Km/h.


Cabriolets mit Heinkel ? Gab es auch, der Champion CH 400 eine kleine Zweisitzer Cabriolet- Limosine mit einem 400ccm und  15 Ps starken  Zweitakt- Heinkelmotor.

Champion CH 400


Interessant für Kabinenbesitzer !

Urkabine

Das Heinkel- Mobil in der Entwicklung hatte äußerlich ähnliche Konzeption wie die "Isetta", aber nur mit einem angetriebenen Hinterrad und einer Fronttür mit fester Lenksäule. geplant war ein Viertakt-Motor. Es hatte im Urtyp wie auf dem Bild sichtbar eine große gewölbte Heckscheibe gegeben. Die Kennzeichembeleuchtung erfolgte über die Rückleuchten Rechts und Links. Die Kabine wie wir Sie heute kennen hat zwar auch eine gewölbte Heckscheibe aber auch Dreiecksfenster Rechts und Links und aus dem geplanten Vier-Takter ist wie wir alle wissen ein 200ccm Motor natürlich Vier-Takt geworden, zuerst als Drei - später auch als Vierrad - Kabine.

Kabine






KDW / Bilder KDK


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Würstchenseminar!

Würstchenseminar? Was ist das denn?

 Regelmäßig veranstalten die aktiven Schrauber der Heinkelfreunde Hannover Rollermotor-Montagestunden bei Horst in Pattensen.

 Es werden Rollermotoren zerlegt, gesäubert, inspiziert (alt raus, neu rein) und wieder zusammengebaut. Auf dem Prüfstand werden Zündung, Drehzahl, Abgas (grüne Zone) eingestellt - nicht nur 4-Takt-Motore, sondern auch 150 ccm 2-Takt-Heinkelmotore!

 Nach getaner Arbeit oder auch mittendrin werden vom Hausherrn und seiner Frau Kaffee, Cola, Tee und Kekse gereicht. Zum Abschluss wird eine große Dose Bockwurst erwärmt und mit Senf und Brötchen verputzt. Deswegen Würstchenseminar!

 Als Nächstes ist der Ersatzmotor von KDW dran. Hier ein paar Bilder von unserer Arbeit.



KDK / KDW

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Wer hätte das gedacht ?

Tempo " WIKING " 3/4 Tonner in einer alten Motor Rundschau ( 1953 ) wurde dieses Fahrzeug getestet. Unter Anderem kam man auch auf den verbauten Motor.  Es ist ein Zweizylinder - Zweitaktmotor und zwar Wassergekühlt.

Der Hubraum betrug 452 ccm , die Leistung lag bei  17 PS welche das Fahrzeug auf sagenhafte 72 Km/h beschleunigten.

Aber was hat das nun alles mit Ernst Heinkel zu tun ?

Ganz einfach, auch dieser Motor wurde von Heinkel entwickelt und gebaut.


KDW / KDK

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Über den Tellerrand geschaut.......

Auf einem Schrottplatz habe ich diesen  "TEMPO MATADOR" Möbelwagen entdeckt. Dieses Auto hat einen Leichtmetall 4- Zylinder 4-Taktmotor von Heinkel eingebaut ! Ist doch interessant oder ?


Weiß jemand mehr...




 KDW / KDK
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